20. Mai 2022

Der Umgang mit den eigenen Mitarbeitern …

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Erzieherinnen und Erzieher sowie Schulsekretärinnen im Dienst der Stadt Gronau leiden seit Jahren darunter, dass sie nur befristete Arbeitsverträge erhalten und diese Befristungen immer wieder verlängert werden. Eine für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter insgesamt belastende Situation. Im Rahmen der Haushaltsberatungen zu Beginn dieses Jahres hatte der Rat nun auf Vorschlag der UWG einstimmig entschieden, diese Praxis der Kettenbefristung von Arbeitsverträgen zu beenden und die Stellen der Erzieherinnen und Erzieher sowie Schulsekretärinnen grundsätzlich zu „entfristen“ also unbefristete Verträge abzuschließen. „Je intensiver wir uns mit dem Thema befassen, umso mehr drängt sich der Verdacht auf, dass hier verzögert und auf Zeit gespielt wird und das zu Lasten der Betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Schulen und KiTas,“ kritisierte Jörg von Borczyskowski, Fraktionsvorsitzender der UWG, in der letzten Sitzung des Stadtrates. Er warf der ersten Beigeordneten Cichon vor, offenbar den Ratsbeschluss durch schlechte Vorbereitung in den Fachdiensten 340 und 351 verschleppen und verzögern zu wollen. Auch andere Ratsmitglieder schlossen sich der Kritik der UWG an und berichteten aus der Praxis in der Wirtschaft: „Wenn in einem Unternehmen befristete in unbefristete Stellen umgewandelt werden sollen, ist das eine Kleinigkeit. Die monatelangen Verzögerungen hier kann ich aus meiner beruflichen Erfahrung überhaupt nicht nachvollziehen,“ sagte Ratsmitglied Neumüller von der WEG Fraktion.

Gronaus Mitarbeiterführung
Der schwierige Umgang mit Mitarbeitern – in Gronau steckt man noch in der Vergangenheit fest – es bleibt ein langer Weg bis zum fairen und guten Arbeitgeber in der Region!

Für die UWG warf von Borczyskowski der Verwaltungsleitung außerdem vor, in ihrer Sachdarstellung falsche Tatsachen zu behaupten. Die Verwaltung führe aus, dass entgegen dem Ratsbeschluss noch immer Befristungen notwendig gewesen seien, damit betroffene Mitarbeiter nicht bei der Arbeitsagentur vorstellig werden mussten. Tatsächlich aber habe das schleppende Vorgehen der Verwaltung genau das Gegenteil bewirkt und dazu geführt, dass „diese Mitarbeiter das drohende Ende ihrer Befristung natürlich beim Arbeitsamt anzeigen mussten. Ein Gang, der ihnen mit einem unbefristeten Vertrag erspart geblieben wäre.“

Um sich ein klares Bild von den Vorgängen zu machen hatte von Borczyskowski von Bürgermeister Doetkotte gemäß den Regelungen der Gemeindeordnung Einsicht in die Akten der Verwaltung zu den Entfristungen verlangt. Als der UWG-Fraktionschef dann aber zum vereinbarten Termin erschien, waren aber keine Akten zur Einsicht vorhanden. Stattdessen wurden durch die Fachdienstleitungen Personal und Organisation die Abläufe geschildert. Die Erläuterungen lassen vermuten, dass die Verzögerung im Vorfeld der Vertragsumgestaltungen liegen.

Die Verwaltung dürfe Kontrollrechte des Rates nicht unterlaufen, betonte von Borczyskowski. Er bestehe auf einem neuen Termin, bei dem dann ausnahmslos sämtliche Unterlagen vorhanden und auch das zuständige Vorstandsmitglied Rede und Antwort stehe. „Es kann nicht sein, dass Sie sich hier hinter ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verstecken,“ das gehöre sich nicht für Führungskräfte in der Verwaltung. Es gehe nun darum, den Ratsbeschluss im Sinne der Erzieherinnen und Erzieher sowie der Schulsekretärinnen zeitnah umzusetzen. Sollte der erneute Versuch der Einsicht in die Akten Scheitern, stellte der UWG-Fraktionsvorsitzende dem Bürgermeister juristische Schritte in Aussicht. Der Rat müsse sich darauf verlassen können, dass seine Rechte gewahrt und seine Beschlüsse von der Verwaltung ohne unnötige Verzögerungen umgesetzt würden.


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